Der Fachdienst Veterinär- und Lebensmittelüberwachungsamt des Landkreises Nordwestmecklenburg informiert
Der Fachdienst Veterinär- und Lebensmittelüberwachungsamt des Landkreises Nordwestmecklenburg informiert:
Weitere Möwen an Geflügelpest gestorben
Auf einer kleinen Insel im Viereggenhofer Teich (Naturschutzgebiet „Teichgebiet Wismar-Kluß“) wurden in der vergangenen Woche mehrere tote Möwen gemeldet. Insgesamt wurden ca. 50 verendete Lachmöwen und einzelne Silbermöwen eingesammelt und im Landeslabor LALLF in Rostock und im nationalen Referenzlabor Insel Riems (FLI) auf Geflügelpest untersucht.
Das Untersuchungsergebnis liegt nun vor und bei den toten Tieren wurde der hochpathogene Subtyp H5N1 des aviären Influenzavirus nachgewiesen.
Auf Grund des Zustandes der Möwen wird geschlussfolgert, dass die Tiere schon vor ca. 2-3 Wochen verendet sind. Viele Tiere waren zudem bereits von anderen aasfressenden Vögeln angefressen worden, wodurch die Fortführung der Infektionsketten und damit Weiterverbreitung des Geflügelpest-Virus begünstigt wurde.
In der aktuellen Risikobewertung des FLI heißt es dazu:
Die genetischen Analysen des zirkulierenden Virusstamms des Subtyps H5N1 belegen, dass das Virus in Europa 2022 ganzjährig in einheimischen Wildvögeln persistierte. Die Zahl der Ausbrüche beim Geflügel ist in der EU zwischen Dezember 2022 und April 2023 gegenüber dem Höchststand im November 2022 mittlerweile stark zurückgegangen. Bei den Wildvögeln ist eine Verschiebung der betroffenen Vogelarten auf Möwenvögel zu beobachten. Besonders betroffen ist derzeit die Lachmöwe, die mit der jahreszeitlich bedingten steigenden Brutpopulationsdichte zu Tausenden in ganz Europa in ihren Brutkolonien verenden.
Landrat Tino Schomann bittet Geflügelhalter weiter um besondere Umsicht: „Auf der Insel brüten seit Jahren ca. 150 Lachmöwen-Brutpaare. Umso bedauerlicher, dass das Virus nun dort so zugeschlagen und zu vermehrten Todesfällen geführt hat. Für alle Geflügelhalter heißt es weiterhin sehr aufmerksam zu sein und das Infektionsrisiko zu kennen. Den direkten Kontakt der eigenen Geflügelhaltung zu Wildvögeln gilt es zu
verhindern. Dies dient dem Schutz der eigenen Tiere, trägt aber auch dazu bei, dass sich der Virus nicht über gehaltene Tiere an andere Bestände von Wildvögeln weiterverbreitet.“